1.2.2023
Nachhaltige Events
Interaktion

Diversity und Inklusion im Unternehmen

Diversität und Inklusion wird auch in der MICE Branche ein immer präsenteres Thema. Mehr dazu in unserem Artikel der Expertin Linda Brunner.

Inhaltsverzeichnis

Der Tech-Bereich gilt als eine der Domänen, die von Männern dominiert werden.

Wirkliche Diversität und Inklusion ist daher in einigen Unternehmen eher schwer zu finden. Doch wie kann man einen Wandel innerhalb des Unternehmens unterstützen und woran erkennt man eigentlich eine inklusive Unternehmenskultur?

Inovex ist ein innovations- und qualitätsgetriebenes IT-Projekthaus mit dem Leistungsschwerpunkt »Digitale Transformation«. Das Unternehmen hat mit der Eventreihe »Women & wyne & Tech« den ECN-Award gewonnen.

Die EuroCloud Native (ECN) ist eine Initiative im Verband der Cloud-Computing-Wirtschaft in Deutschland.

Linda Brunner, Brand Builder, Coach & Team Lead, erzählt uns im Interview, wie die Eventreihe zustande gekommen ist, welche Herausforderungen ihr auf dem Weg begegnet sind und wie auch andere Unternehmen eine inklusive Kultur mit Events unterstützen können.

Welche Rolle spielen Events bei euch im Unternehmen?

Wir veranstalten viele zielgruppenspezifische Events: von Kunden- bis Employer-Branding-Events ist alles im Programm vertreten. „Netzwerk“ und „Austausch“ sind dabei zwei Elemente, die für uns besonders wichtig sind. Wir öffnen auch sehr gerne unsere Büros, um einen Ort für diesen Austausch zu schaffen.

Während der Pandemie sind wir natürlich auf Online-Events umgestiegen.

Wann habt ihr gemerkt, dass Female Empowerment ein Thema ist, das für euer Unternehmen relevant ist?

Als IT-Projekthaus ist das ein Thema, das generell für uns sehr relevant ist. Wir haben ein eigenes Diversity Team, das Initiativen vorantreibt, und Diversität ist ebenfalls in unserer gemeinsam gestalteten Vision verankert.

Als Unternehmen fokussieren wir uns auf Themen wie Innovation und Exzellenz und möchten dabei unsere Kunden und uns selbst glücklich machen. Nachhaltigkeit und der Community-Gedanke sind  wichtige Komponenten unserer Unternehmenskultur.

Female empowerment

Was sind die Vorteile einer diversen Unternehmenskultur?

Unterschiedliche Teams tragen dazu bei, dass diverse Meinungen zum Vorschein kommen und es mehr Impulse zu verschiedenen Themen gibt.

Alle können ihre eigenen Stärken und Individualität mit einbringen.

Wir leben das beispielsweise auch im Marketing, probieren gerne regelmäßig neue Formate aus. Wir sind offen für andere Meinungen, Kulturen und Herausforderungen, die man vielleicht selbst nicht erlebt hat.

Was sind für dich die wichtigsten Vorteile eines Online-Events?

Dadurch, dass wir das Event online veranstalten, können Kolleginnen standortübergreifend teilnehmen. Außerdem ist diese Eventform z. B. für Mütter deutlich flexibler. Online-Events sind aus meiner Sicht deutlich inklusiver als physische Events.

Was war das Ziel der Eventreihe, die ihr ins Leben gerufen habt?

Es gab bereits intern ein ähnliches Format, über das ich mich regelmäßig mit Kolleginnen ausgetauscht habe. Wir haben uns in dem Rahmen über die unterschiedlichen Herausforderungen unterhalten, die man als Frau mit oder ohne Berufserfahrung, mit Kindern oder mit unterschiedlichen Backgrounds hat.

Wir wollten einen Raum schaffen, in dem weitere Kolleginnen daran teilhaben können. Mit diesem Schritt haben wir die Eventreihe auch für externe Teilnehmerinnen geöffnet.

Nachdem wir den »EuroCloud Native (ECN) Award« gewonnen haben, hat sich auch unsere Sichtbarkeit gesteigert. Davor hatten wir das Event nur in unserem eigenen Netzwerk beworben.

Wir haben jedes Mal andere Impulsvorträge und Thementische. Man kann sich also über unterschiedliche Themen austauschen.

Wir wollten Frauen einen sicheren Rahmen bieten, in dem sie sich gehört fühlen und über Themen sprechen können, die für sie wichtig sind.

Wie war das Feedback des Events?

Wir waren über das extrem gute Feedback sehr überrascht. Die »No-show Rate« war sehr gering.

Außerdem haben wir immer mehr Anfragen von Frauen bekommen, die gerne einen Impulsvortrag halten oder einen Thementisch veranstalten möchten.

Unsere Eventreihe wird sicher nicht alle Probleme lösen können, die es in Unternehmen gibt, aber es ist eine pragmatische Maßnahme, die helfen kann.

Welche Herausforderungen gab es während des Prozesses?

Wir waren sehr froh, den Support im Unternehmen zu haben, das Thema zu treiben.

Die Vorträge haben sich dann so gut rumgesprochen, dass manch männlicher Kollege am liebsten auch teilgenommen hätte. 

Wir machen dann transparent, dass es ein zielgruppenspezifisches Event ist, an dem er diesmal nicht teilnehmen kann, und dass es Herausforderungen gibt, die er so nicht kennt und die wir gerne in einem sicheren Rahmen besprechen möchten. Wir haben versucht, Verständnis zu schaffen und der entsprechende Kollege ist am Ende ein Multiplikator und Male Ally für uns geworden, der selbst viele Frauen aus seinem Netzwerk zu unserem Event eingeladen hat.

Wir haben uns bewusst dazu entschieden, den Teilnehmerkreis mit 30 bis 40 Frauen relativ klein zu halten und weiterhin online zu veranstalten.

Welche Anforderungen hattet ihr bei der Auswahl der Event-Plattform?

Wir haben nach einer Plattform gesucht, mit der man sich leicht austauschen kann und die einige klassische Funktionalitäten bietet, wie z. B. dass es einen Impulsvortrag mit Fragerunde geben kann.

Wir haben uns dann für einen der amerikanischen Marktführer entschieden. Allerdings hätten wir uns noch gewünscht, dass Teilnehmerinnen auch allein mit der Speakerin sprechen können und weitere Elemente des Teilnehmermanagements automatisiert gewesen wären.

Außerdem war eine unserer Herausforderungen, dass der Raum sicher bleibt. Das hätte man gut über Whitelisting automatisiert lösen können, da dadurch Domains gelistet werden können, die sich anmelden dürfen oder automatisch freigegeben werden.

Wie läuft ein Women & wyne & Tech-Event ab?

Das Event beginnt mit einem Impulsvortrag und es gibt zusätzliche Thementische zu ausgewählten Themen wie Bewerbungstipps, Impostersyndrom, Herausforderungen im Projektalltag, Arbeiten und Zyklus, feministische KI oder Role Models. Die Teilnehmerinnen können überall Fragen stellen und zwischen den Thementischen wechseln. Für jedes Thema gibt es eine eigene Moderatorin.

Was hat es mit „wyne“ auf sich?

„wyne“ ist ein Start-up aus München, das von Nelly geführt wird. Sie hat den ersten Impulsvertrag gehalten und wir fanden die Idee dahinter so spannend, dass wir ihr eine Kooperation angeboten haben. 

wyne war nämlich Deutschlands erstes digitales Weingut. In der männerdominierten Winzer-Branche ist es nicht gerade einfach, Neues zu etablieren. Was schon immer gut war, gilt dort auch heute noch. Nelly hingegen hält nicht viel von komplizierten Weinen und möchte qualitativ hochwertigen Wein für jede:n zugänglich und verständlich machen.

Wie kam es zum Award?

Wir wurden von der Initiative angesprochen, da sie das Format sehr interessant fand.

Von den anderen Nominierten haben wir uns darin unterschieden, dass unser Event ein sehr praktisches Tool ist, das zu einer Veränderung beitragen kann.

Es hat sich im Nachhinein auch eine Partnerschaft mit der zweitplatzierten Initiative ergeben, die einen Thementisch beim nächsten Event übernommen hat.

Hast du Tipps für Personen, die gerne selbst ein eigenes Netzwerk gründen möchten?

Wir hatten kein dediziertes Budget für die Bewerbung der Veranstaltung und haben daher vor allem unser eigenes Netzwerk aktiviert.

Uns war wichtig, den Rahmen relativ klein zu halten.

Ausschlaggebend für den Erfolg des Events war, dass es sich um ein praxistaugliches Werkzeug handelt und dass wir zwei Komponenten verbinden: Bei uns geht es nämlich um Frauen, die in der IT arbeiten. Das wäre auch mein Rat an Frauen, die selbst ein Netzwerk gründen möchten: Sucht euch zwei Themen, die eure Zielgruppe gut eingrenzen und die bestimmte Herausforderungen mit sich bringen! Fragt euch, was das verbindende Element zwischen den Teilnehmer:innen ist!

Ein weiterer Tipp wäre: Such dir ein Thema, für das du brennst!

Frauen Netzwerk

Wie habt ihr den Erfolg der Veranstaltung gemessen?

Die sehr niedrige »No-show Rate« war ein sehr wichtiger Indikator für die Relevanz.

Außerdem haben wir immer mehr Anfragen und positives Feedback zu den Themen und Vorträgen bekommen.

Über die Expertin

Unsere Expertin Linda Brunner

Leidenschaftliche Netzwerkerin, mitreißende Motivatorin, neugierige Tech-Enthusiastin: Das sind nur drei Eigenschaften, mit denen Linda ihr Umfeld begeistert! Bei ihr findet man fachliche Kompetenz und emotionale Intelligenz in einer Person. Linda hat sich ein breites Tech- und IT-Wissen während ihrer unterschiedlichen beruflichen Stationen im Marketing und Vertrieb aufgebaut. Inzwischen ist sie Teamlead und Brand Builder in einem IT-Projekthaus.

In ihrer Führungstätigkeit ist ihr ein kooperativer, wertschätzender und achtsamer Stil wichtig. Sie stellt die Menschen in den Mittelpunkt und ist damit das beste Beispiel für Servant Leadership und Mentoring. Auch außerhalb des beruflichen Umfelds widmet sie sich als systemischer Coach der Befähigung und Stärkung ihrer Coachees.

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